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Statistik Kasachstan & Usbekistan

Strecke: 1101 km
Tagesdurchschnitt: 58 km
Tage in den Ländern: 19
Tage auf dem Rad: 13
Höhenmeter überwunden: 5700 m
Tagesdurchschnitt: 438 m
Nächte im Zelt: 10
Nächte in Häusern: 9
Pannen: 3 Plattfüsse
tägliche Ausgaben: 15,60 €
Von der Steppe zur Seidenstrasse

mein Flug startete um 2:30 Uhr in der früh und so war ich so kaputt das ich die Landung in Baku eineinhalb Stunden später völlig verschlief…
Dort hatte ich einen zehnstündigen Aufenthalt bevor es am Nachmittag weiter nach Almaty ging. Der Flughafen in Baku ist nagelneu und der Wartebereich ist echt schick. „Cocoon-Zone“ genannt läd er echt zum verweilen und ausschlafen ein…

Als ich dann am Abend in Almaty landete war ich echt gespannt wie mein Rad den Trip überstanden hatte. Ausser ein paar Schrauben die wohl irgendwo über der Kaspischen See verloren gegangen sind war aber soweit alles in Ordnung und ich konnte nach dem Zusammenbauen in der Empfangshalle zu meinem ersten Ritt auf kasachischem Boden starten.

Die ersten Minuten waren schon eine Umstellung. Nach fast drei Monaten im Iran war die Freizügigkeit der kasachischen Frauen eine positive Herausforderung für meine vertrockneten Sinne…

Die Nacht verbrachte ich in der Stadt bei einem Couchsurfing-Pärchen. Mike und Sabina kümmerten sich fürsorglich um mich und am nächsten Tag ging es dann wieder auf die Strasse, 800km Steppe westwärts nach Tashkent in Usbekistan.

Der Verkehr in Almaty war schon ziemlich chaotisch und so war ich froh als ich die Stadtgrenzen hinter mir gelassen hatte und über die weite Ebene auf gut geteerten Strassen radelte. rechts von mir liefen die Südzüge des Tian-Shen, des Himmelsgebirge, aus und begleiteten mich die nächsten beiden Tage.
Nach einem kleinen Pass ging es der Grenze zu Kirgistan entlang nach Süden bevor ich mich wieder nach Westen wendete.

Nach einem Besuch bei der Polizei war der amtliche Teil in Kasachstan auch erledigt. Als Deutscher kann man 15 Tage ohne Visum im Land bleiben und muss sich nur nach spätestens 5 Tagen bei den Behörden für eine Registration melden.

Die Strecke wurde rechts von mir wieder gebirgiger während sich links von mir die unendliche Steppe ausbreitete. Dieses Land von der Grösse Westeuropas wird nur von 15 Millionen Menschen bewohnt und so ist man teilweise einen ganzen Tag unterwegs ohne ein richtiges Zeichen von Zivilisation. Dörfer zeichnen sich meist als kleiner Wald am Horizont ab bevor man beim Näherkommen zwischen den Bäumen die Dächer entdeckt.
Das Land ist noch ziemlich geprägt von den Sowiet-Zeiten. Die Dörfer sind grosszügig angelgt und die Verwaltungsgebäude in den grösseren Ortschaften haben stark sozialistische Züge…

Der Kasche, ein direkter Nachfahre Dschingis Kahns sieht auch so aus. Die mongolischen Gesichtszüge dominieren im Süden wosich nur einzelne russische Gesichter darunter mischen. Freundliche einfache Menschen, sympathische Kontakte…

Nach 8 Tagen erreichte ich südlich von Shymkent einer sehr charmantten Stadt die Grenze zu Usbekistan. Der Grenzübertritt war so ziemlich das strengste was ich bisher erleben durfte. Alles wurde angeschaut und sogar der Inhalt meines Computers und meiner Festplatten wurde geprüft ob sich nicht ein schmutziges Filmchen oder Bild verirrt haben könnte. Heftig!

Nach den Tagen in der Steppe war es toll mal wieder runter einem Dach zu schlafen sogar mit Klimaanlage und Pool… Ein perfekter platz um auf meine Reisebegleitung für die nächste Zeit zu warten: Katharina!

Sie kam am 1.8. spätabends in Taschkent an und so verbrachten wir ein paar Tage in der Stadt zum gewöhnen an die Kultur und das Klima. Ausserdem stand Ihr Tadschikistan-Visum noch auf dem Plan. Als wir das hatten machten wir uns daran einen Transport nach Samarkand zu organisieren wo wir einen Moment zum Umschauen hatten bevor wir begannen in Richtung Tadschikistan zu radeln.

Samarkand ist wirklich aus 1001 Nacht. wundervolle Gebäude in (frisch renoviertem) perfekten Zustand lassen die Seidenstrasse auferstehen… Schade das wir nicht mehr Zeit hatten, aber das Visum lief leider aus…

Von Samarkand ging es südwärts über einen ersten Berg und in die Gluthitze des Süden des Landes. Nach 3 Tagen realisierten wir das die Strecke zu lange ist für die Zeit die uns blieb und so charterten wir einen Minibus der uns in einem langen Tag bis zur Tadschikischen Grenze brachte die wir am letzten Tag unseres Visas nach einer erneuten genauen Kontrolle auf usbekischer Seite überquerten.

Hier wartet ein Höhepunkt auf uns, der Pamir-Highway, eine Hochstrasse die uns über mehrere über 4000m hohe Strassenpässe führt. Ich bin gespannt und Ihr werdet mehr davon lesen, demnächst!