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Statistik

Strecke im Land : 545 km
Tagesdurchschnitt: 78 km
Tage in D: 6
Tage auf dem Rad: 6
Nächte im Zelt: 5
Nächte in Häusern: 1
Pannen: 0
tägliche Ausgaben: 9,73€
Dann gehts jetzt mal los...
03.05.-09.05.2014

dachte ich als ich am 3.Mai morgens die Augen öffnete. Nach einem letzten Ordnen und Einpacken war das Bike soweit, ich eigentlich auch. die Verabschiedung im kleinen Rahmen war emotionell und schön und schon war ich, noch etwas wackelig, auf der Strasse unterwegs. Der erste „Berg“ erklommen und von da ab ging es mehr oder weniger eben dem Main entgegen...

Am ersten Tag schaffte ich es durch bekanntes Gebiet an Aschaffenburg, mit der tollen Altstadt und Schloss Johannesburg, vorbei runter nach Miltenberg. Dort gönnte ich mir einen Platz auf dem Camping (Danke Elmar) um in aller Ruhe mal alles „Live“ auszuprobieren. Ging, noch etwas holprig, wieder erwarten gut und so stand nach einem gemütlichen Abend mit meinen Nachbarn aus Frankfurt die erste Nacht im Zelt an.

Am nächsten Morgen war das aufstehen ein bisschen mühsam, denn es dauert eine gute Zeit bis ich mich wieder aufs Schlafen auf dem Rücken umgestellt habe... Wird schon werden...

Den Main entlang ging es nun weiter bis Wertheim, einer weiteren wunderschönen historischen Stadt und von da an entlang der Tauber bis Rothenburg. Die nächsten Stunden hatte ich das Gefühl das niemand mehr ohne Elektromotor unterwegs ist. Horden von E-Bikes überholten mich (oder vielmehr kamen mir entgegen, da ich den Fluss hinauffuhr) und so blieb mir kaum Zeit ein Hallo zu sagen, da waren sie schon vorbei... Komische Mode.

Heute war das Tourende in Röttingen wo ich am Rande eines Wohnmobil-Stellplatzes auf einem Rasenstreifen zeltete. Direkt an der Tauber :-)

Am Morgen liess ich es ruhig angehen und so erreichte ich mein Mittagsziel Rothenburg ob der Tauber auch erst nach dem Mittag. Die Stadt ist das Sinnbild einer mittelalterlichen deutschen Stadt und wird auch so verkauft. Der Europäer ist hier in der Unterzahl und die Asiaten werden jedem Klischee gerecht... Herrlich :-)

Danach ging es erstmals richtig Bergauf. Sosehr das ich zum ersten mal das Bike schieben musste. Belohnt wurde ich danach mit einer mehrstündigen gemütlichen Radtour über die Frankenhöhe, eine ausgeprägte Hochebene. Dort entspringt die Altkühl und so konnte ich von der Quelle ab dem Bächlein folgen und erreichte am frühen Abend Ansbach. Eine barocke Perle, wunderschöne Altstadt, schön gelegen.
Ich fuhr danach noch bis Grosshadersdorf wo ich in der örtlichen Pizza erst zu Bier (danke Sam) und danach sogar noch zur Pizza (Danke Heiko) eingeladen wurde. Der Abend endete bei Heiko und Patricia zuhause wo ich (so früh hatte ich es gar nicht erwartet) wieder in einem Bett schlafen durfte :-))

Einer der Höhepunkte meiner Reise durch deutsche Lande wartete am nächsten Tag auf mich: Nürnberg
Die Frankenmetropole mit wunderschöner von einer Stadtmauer umgebenen Altstadt gekrönt von der Kaiserburg hat wohl schon jeden beeindruckt der dort war. Nach einer gemütlichen Radtour durch die Altstadt gab es noch ein bisschen Geschichtsunterricht. Das Reichsparteitagsgelände auf dem Hitler seine ersten Versuche in Grössenwahn umsetzte. Meist nicht vollendet stehen nun gigantische Bauruinen im Grünen und beeindrucken noch nach 75 Jahren. Etwas das so wohl auch so geplant war. Wie das wohl ausgeschaut hätte wenn es fertig geworden wäre? Die Kongresshalle oder das deutsche Stadion... Kaum vorstellbar.

Die Nacht verbrachte ich auf einer idyllischen Landzunge in einer Windung der Pegnitz (der ich seit Nürnberg gefolgt bin) kurz vor Lauf.

Der folgende Tag führte mich an der Pegnitz entlang durch Lauf, bis in die Hersbrucker Schweiz. Diese ist eine „Light“-Version der fränkischen Schweiz, steht aber in Punkto Ambiente ihrer grossen Schwester in nix nach. Wunderbare Reisestrecke. Hinter Pegnitz, wo sich mehrere Bäche zur Pegnitz vereinen fahre ich durch den Veldensteiner Forst, ein wunderschönes Waldgebiet durchzogen mit Sümpfen und Seen. Einer der Höhepunkte ist der grosse Lochstein, der genau das ist was er seinem Namen nach sein sollte. Gross und mit Loch, oder besser Löchern...

Meine Nacht verbrachte ich im Zelt im Wald vor Creussen. Schönes Plätzchen.

Von Creussen geht es durch ein hügeliges Gebiet nach Osten. So hab ich nacheinander gleich zwei „rekordverdächtige Pässe“ hinter mich gebracht. 542m mein höchster Punkt bis hier und gleich nach Kemnath 653m mein „Höhepunkt“ der bisherigen Tour. Danach fahre ich durch Erbender, wo Seltmann/Weiden ein Werk hat und über den Berg nach Thumsenreuth wo ich mir den Luxus gönne die letzte Nacht in Deutschland auf einem Campingplatz zu verbringen (Danke Juliana)...

Heute heisst es Bike putzen, Kocher reinigen, Wäsche waschen und überflüssiges Gepäck für die Rücksendung morgen in Mähring aussortieren... Also ein Service-Stop vor der Reise ins Unbekannte... ;-)

Am morgen geht es bei Nieselregen Richtung Tirschenreuth und damit zur letzten Stadt vor der Grenze. Kurzer Blick in die Altstadt, nochmal schnell in den Baumarkt und wieder auf die Strasse. In Maähring will ich noch ein paar Sachen auf die Post bringen und dann auf zur Grenze. Dann die Überraschung... Mähring hat keine Post, Klasse... Naja, dann soll es eben nicht sein ;-)

Den letzten Anstieg zur bisher höchsten Stelle der Reise auf 660m bringt mich zur Grenze. Von dort heisst es abwärts in das unbekannte Böhmen... Ihr werdet lesen wie es mir dort ergangen ist.