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Statistik

Strecke im Land: 540 km
Tagesdurchschnitt: 77 km
Tage in SK: 7
Tage auf dem Rad: 7
Nächte im Zelt: 7
Nächte in Häusern: 0
Höhenmeter überwunden: 3800m
Tagesdurchschnitt: 540m
Pannen: 2 Speichen gebrochen
Tägliche Ausgaben: 15,20€
Dobry Den!
08.06.2014 - 15.06.2014
nachdem ich nun eine Woche durch den östlichen Teil der ehemaligen Tschechoslowakei reisen durfte kann ich euch kurz von meinen Erlebnissen berichten:

Die Fahrt über die hohe Tatra in die Slowakei ist eigentlich schon der Höhepunkt dieser Woche. Nachdem ich meinen höchsten Punkt in Polen mal wieder kurz vor der Grenze erreicht habe (1130m) geht es hügelig weiter. Etwa 15km hinter der Grenze biege ich auf die Tatra-Höhenstrasse die sich an der ganzen Gebirgskette von Ost nach West entlang zieht. Da das besteigen der Gipfel nur mit Bergführer erlaubt ist beschränke ich mich aufs vorbeiradeln...
So darf ich alle Gipfel des Gebirges nacheinander anschauen und bin wirklich erstaunt. Ein solch „alpines“ Gebirge hätte ich nicht erwartet. Steil und schroff ragen die Gipfel auf und die Ortschaften am Fusse sind mondäne Erholungsorte mit Bauten aus der Zeit Anfangs des 20. Jahrhundert. Auch dort spürt man die mondäne Luft die hier in dieser Zeit geweht haben muss (Hin und wieder mischt sich auch ein kommunistischer Erholungsbunker dazwischen).
Der Blick von der Höhenstrasse schweift ungehindert ins Tal, auf dessen anderer Seite die niedrige oder kleine Tatra aufsteigt. So zieht sich die Strasse dahin und erreicht irgendwann bei Strpske Pleso Ihren höchsten Punkt 1380m...
Danach gehts einfach nur abwärts und ich geniesse mit immer wieder schönen Aus- und Rückblicken die Abfahrt....

Der Norden und Süden des Landes unterscheiden sich sehr stark. Ist der Norden noch von den Gebirgen und Wald geprägt und die Leute sind eher einfache und ärmere Leute (ich habe eine Familie zusammen Ihren Pflug über den Acker ziehen sehen, mit der Hand!), so ist der Süden eher landwirtschaftlich geprägt und der Wohlstand der Städte und der Industrie zeigt sich auch auf der Strasse.

Die Slowakei hab ich von Nord nach Süd durchquert, habe mir noch zwei alte Bergbaustädte angeschaut (Banske Bystrica und Banska Stiavnica) beide sehr schön gelegen und mit herrlichen Altstädten. Die Städte Martin, Nitra und Trnava hatten auch ein sehr schönes Flair... Unterwegs sind mir ein paar Leute begegnet mit denen Ich auch ins Gespräch gekommen bin. Der Slowake ist doch eher offener und seine Sprachkenntnisse sind (z. Teil) auch besser. Kurz vor Bratislava bin ich noch den beiden Brüdern Imrich und Andre über den Weg gelaufen, mit denen ich dann noch auf der Vah mit dem Kanu unterwegs war und mit Ihrer selbstgebauten „Schaukel“ noch ein paar Mal im Fluss baden durfte, coole Sache. Die beiden haben mich noch bis Trnava begleitet von wo aus ich die letzten 50km bis Bratislava in Angriff genommen habe.

Hier sitze ich nun, hab mir die sehr schöne Altstadt gemütlich angeschaut und geniesse gerade in einem sehr gediegenen Café mit Chill-Out Music meinen (fast) fahrradfreien Tag...

Fazit: Slowakei muss noch einmal besucht werden! Zumindest die hohe Tatra ist eine Pflicht-Sache dort mit jemandem der sich auskennt die Gipfel anzugehen. Imrich hat mich eingeladen das nächste Mal mit Ihnen Klettern zu gehen, er wüsste da ein paar wirklich coole Stellen... Ihr seht, mit der Slowakei bin ich noch nicht fertig ;-)

Da es die letzten Tage richtig knackig heiss war hab ich mir den Luxus einer abendlichen Dusche auf einem Campingplatz gegönnt, was mein Tagesbudget ziemlich nach oben verschoben hat... Aber es hat gut getan :-)

Jetzt geht es der Donau entlang nach Budapest und von dort weiter nach Osten Richtung Rumänien, aber davon lest Ihr bei Zeiten mehr!